1950 – nach dem Zweiten Weltkrieg und der Gründung der Bundesrepublik Deutschland – wurde der Volkstrauertag erneut vom Volksbund eingeführt und mit vielen regionalen Veranstaltungen begangen. Dieser staatliche Gedenktag findet nun seit 1952, immer zwei Sonntage vor dem ersten Adventssonntag, statt. Erinnert werden soll an diesem Tag an alle Tote von Krieg und Gewaltherrschaft.

Auch bei uns in Bindersbach fanden bereits nach dem Ersten Weltkrieg am „Gefallenensonntag“ Gedenkfeiern statt. Zu Ehren der im Krieg gebliebenen Soldaten der Gemeinde Bindersbach wurde Anfang des Jahres 1928 auf dem Friedhof, am Friedhofskreuz, eine Gedenktafel mit den eingravierten Namen angebracht. Diese wurde am 17. Mai 1928 (Christi Himmelfahrt) eingeweiht.

In einem Bericht im Annweiler Tageblatt, November 1930, kann man beispielsweise zur „Gefallenen Ehrung“ lesen:
„… Schlicht und einfach, jedoch eindrucksvoll gestaltete sich die Feier für die im Kriege gefallenen Bindersbacher. Gegen 3 Uhr versammelten sich auf dem Dorfplatz die Schuljugend, der Gesangverein, der Gemeinderat sowie ein Großteil der Bevölkerung. In langem Zuge gings zum Friedhof, wo man um das Friedhofskreuz Aufstellung nahm. Nach einem Choral, gespielt von der Kapelle Göttel-Annweiler-Bindersbach, ergriff 2. Bürgermeister Jost das Wort zu einer kurzen Ansprache... Hierauf sprach 1. Bürgermeister Orth noch einige zu Herzen gehende Worte über die Totenehrung. Nun folgten Gedichte und Lieder, vorgetragen durch die Schuljugend. Der Gesangverein unter der Stabführung seines Dirigenten Kaiser... Zum Schluß spielte die Kapelle das Lied vom guten Kameraden, worauf dasselbe von der Allgemeinheit gesungen wurde... “

Die Gedenktafel auf dem Friedhof verschwand in den Wirren des Zweiten Weltkrieges. Ein Foto dieser Tafel war leider nicht zu finden.

Die Gedenkstätte für die Gefallenen und Vermissten der beiden Weltkriege
ist 1964 in der Kurhausstraße errichtet worden.
Die Feierlichkeiten am Volkstrauertag
sind seither ein fester Bestandteil des Brauchtums in Bindersbach.