Festlich

 

Osterbrunnen

 

Am Blondelbrunnen hängen seit 1999 zur Osterzeit bunte Eier.


April 2001
Am Ostersonntag meldete sich doch tatsächlich der Winter zurück.

 

Dieser alte Brauch soll in der Zeit des Leidens und der Auferstehung Christi daran erinnern, wie wertvoll Wasser doch ist: "Wasser ist Leben". Und das Wasser mussten die Bindersbacher bis zur Einweihung der Wasserleitung im Jahre 1956 noch am Dorfbrunnen schöpfen. Das kostbare Gut wurde in Kannen und Eimern nach Hause getragen.

Den genauen Ursprung dieses Brauches kann man nicht belegen. Er könnte zurückgehen auf einen heidnischen Brauch im zeitigen Mittelalter oder auf die vorchristliche Huldigung einer Quellgottheit.

 

Im Jahre 2002 fand der erste Osterbrunnenwettbewerb statt. Bei der Bewertung spielen die optische Gestaltung der Brunnen, die verwendeten heimischen Naturmaterialien und das Ambiente rings um den Brunnen eine Rolle.

Von 6 erreichbaren Eiern (Bewertungspunkten) ergatterte Bindersbach in den Jahren 2002, 2003 und 2004 jeweils 5 Eier, und im Jahre 2005 waren es 4 Eier.

2006 war eine Teilnahme am Osterbrunnenwettbewerb wegen der Neugestaltung des Dorfplatzes nicht möglich.

2007 erhielten wir alle 5 zu vergebenden Eier.

Im Jahre 2008 bedachte uns die Jury mit "nur" 3 Eiern.

2009 beschloss Ortsvorsteher Franz Kaiser, dass Bindersbach nicht mehr an dem Wettbewerb teil nimmt, die Tradition des Osterbrunnenschmückens aber beibebehalten wird.

13 Jahre lang wurde der Osterbrunnen unter Leitung von Marianne Kaiser geschmückt. Aus gesundheitlichen Gründen musste sie diese Aufgabe nun abgeben. Damit dieser österliche Brauch nicht verloren geht, hat Gérard Salmon, 2. Vorsitzender des Bindersbacher Brauchtum e. V., 2013 angeregt, dass der Verein diese Arbeit übernimmt.

 

 

23. März 2023

Am 20. März war Frühlingsanfang. Die Wintertristesse hat ein Ende.
Auf Schritt und Tritt kann man das bunte Erwachen der Natur beobachten.
Die Vorfreude auf das Osterfest steigt.
Traditionsgemäß werden nun auch wieder die Dorfbrunnen,
aus Dankbarkeit für das Leben spendende Wasser, mit Osterschmuck verziert.


Fotos: Edith Gärtner - herzlichen Dank

 

3. April 2022

Der Brauchtumverein kümmerte sich auch dieses Jahr wieder um das Brunnenschmücken.

 

1. April 2021

Thema im "der pilger - Magazin für bewusstes Leben", April 2021, Nr. 4, waren fröhlich-festlich geschmückte Osterbrunnen im Trifelsland. Nachstehend ein Auszug aus dem Bericht "Ein bunter österlicher Brauch".
Mit freundlicher Genehmigung des Verlages Peregrinus GmbH - vielen Dank


2019

"...

... die Brunnen in ein österliches Schmuckstück zu verwandeln. Eine Tradition, die Rinnthal, Annweiler, Rambach und Albersweiler begründet hätten und der viele andere Gemeinden gefolgt seien.

Damit haben sie einen alten Brauch aufgenommen, der ursprünglich aus der fränkischen Schweiz stammt. Dort war das Schmücken des Dorfbrunnens zu Ostern ein feierlicher Akt, der Überlieferungen zufolge erstmals im Jahr 1909 in der Gemeinde Aufseß bei Nürnberg stattgefunden hat. Hintergrund soll die Ehrung des Brunnens als wichtiger Wasserspender sein. Denn vor dem Legen von Wasserleitungen waren Brunnen – abgesehen von Quellen – die einzige Möglichkeit, Mensch und Tier mit dem lebensnotwendigen Nass zu versorgen und damit ein kostbares Gut. Doch bevor es ans Schmücken ging, stand die Reinigung des Brunnens an. Das übernahmen die männlichen Dorfbewohner. Waren sie damit fertig, machten sich die Mädchen und Frauen daran, den Brunnen mit Zweigen, Kränzen und Blumen zu dekorieren. Anschließend wurde um den Brunnen herum gefeiert, gesungen und getanzt. Diesem alten Brauch der Dankbarkeit folgten in den 1980er Jahren auch andere Teile Deutschlands. In etlichen Regionen wird er bis heute hoch gehalten. Teils konkurrieren Gemeinden um den schönsten Brunnen und möchten mit der österlichen Attraktion Touristen anlocken. Zu den beliebtesten Dekorationen gehören frisch geschlagenes Grün, bunte Ostereier, Papierbänder und Blumen.

Auch in Bindersbach am Fuße des Trifels wird die Tradition gepflegt. „Sie wurde 1999 gestartet“, sagt Brigitte Salmon. Damals habe sich die Frau des Ortsvorstehers zusammen mit einem kleinen Gremium darum gekümmert. „Als sie diese Aufgabe gesundheitlich bedingt abgeben musste, hat sie 2013 der örtliche Brauchtumsverein übernommen.“ Ihm ist Brigitte Salmon nicht nur als ursprüngliche Mitorganisatorin des Vereins verbunden. Ihr Mann war teils zweiter, teils erster Vorsitzender. „Früher hatten wir drei Brunnen im Ort, aus dem die Bürger das Wasser schöpften und nach Hause trugen. Nachdem in den 1950ern Wasserleitungen gelegt wurden, blieb nur der alte Dorfbrunnen erhalten.“ Er steht mitten in Bindersbach auf dem Blondelplatz und heißt daher Blondelbrunnen. Im Jahr 2006 wurde er erneuert, der originale Brunnentrog blieb jedoch erhalten. Dass er eine rechteckige Form hat, mache das Schmücken nicht ganz einfach, so die Bindersbacherin.

Bei der Dekoration herrschen Naturmaterialien vor, Grün gibt den Ton an. War einst Buchsbaum die erste Wahl, habe man mittlerweile auf Alternativen wie zum Beispiel Kirschlorbeer umsteigen müssen. Teils werden Girlanden aus Efeu gewunden. „Früher war ein eiförmiges Eisengestell fester Bestandteil, jetzt variiert der Schmuck von Jahr zu Jahr. 2019 wurden zum Beispiel junge Birkenstämme in die Dekoration einbezogen. Nach dem Motto nicht kleckern, sondern klotzen, haben wir den Brunnen 2014 mit 500 Eiern verziert.“ Die spielen stets eine Rolle, wenn auch nicht immer in dieser Menge. Gerne grüßt ein buntes Osterhasen-Paar vom Sockel die Passanten, Blumen künden vom Frühling.

Die phantasievollen Ideen und die Freude am Schmücken haben sich auch beim regionalen Osterbrunnenwettbewerb bezahlt gemacht. Zwischen 2002 und 2007 konnte Bindersbach viermal fünf von sechs Punkten einheimsen. 2009 sei der Ort auf Beschluss des Ortsvorstehers aus dem Wettbewerb ausgestiegen, dem Brauch des Osterbrunnenschmückens aber treu geblieben. Auch in diesem Jahr soll der Blondelbrunnen möglichst nicht leer ausgehen. „Allerdings ist das Dekorieren, so wie es bisher gehalten wurde, recht aufwendig und geht nur in einem Team von Helfern. Das ist Corona-bedingt in dieser Form sicher nicht möglich. Aber wo ein Wille ist, ist auch ein Weg.“ (Friederike Jung/der pilger)"

 

2. April 2021


2021

trotz Corona-Pandemie wurde der schöne Brauch des Brunnenschmückens vom Brauchtumverein
tatsächlich auch dieses Jahr wieder - im Rahmen der Möglichkeiten - gepflegt

 

8. April 2020

Gerade während der Corona-Pandemie sind Kleinigkeiten,
die das Herz erfreuen, so furchbar wichtig.
Sie lassen uns die Angst und die schlimme Krankheit für einen Augenblick vergessen.
Ein ganz großes Dankeschön an das liebe, engagierte Osterhasen-Pärchen
das unter strengster Einhaltung der Sicherheitsmaßnahmen, den Brunnen geschmückt hat.

 

7. April 2019

 

17. März 2018

am 17. März gegen 12 Uhr mittags
und am 18. März gegen 6:45 Uhr morgens

 

1. April 2017

Peter Pohlit, Berichterstatter der Tageszeitung "DIE RHEINPFALZ", hat dieses Jahr das Brunnenschmücken hautnah miterlebt. Er hat mir seine ungekürzte "Osterbrunnen-Reportage" für die Homepage zur Verfügung gestellt. Herzlichen Dank, Peter

"Die Osterzeit ist in der Region die große Zeit der Osterbrunnen. Vor allem auf dem Land wird der schöne Brauch, die Dorfbrunnen mit Blumen und frischem Grün herauszuputzen, hochgehalten. Meist haben sich die örtlichen Vereine der Aufgabe angenommen. In Bindersbach macht sie der Verein Bindersbacher Brauchtum, in Silz der Bürgerverein. Wir waren dabei und haben zugesehen, wie das vor sich geht.

Es ist noch recht frisch an dem Samstagvormittag kurz nach halb zehn. Die eng stehenden Häuser in der Dorfmitte von Bindersbach werfen bei der schräg stehenden Sonne noch lange Schatten auf den Blondelbrunnen. Der einzige verbliebene von drei ehemals öffentlichen Brunnen ist 2006 zur 700-Jahrfeier Bindersbachs von Grund auf wie ursprünglich in reinem Sandstein renoviert worden.

Vereinsvorsitzender Gérard Salmon hat neun Helfer um sich versammelt – Ludwig, Fred, Michael, Dieter, Markus, Sybille, Marion und die beiden Neubürger Kerstin und Manfred. Sie haben die Arme verschränkt, die Hände in den Hosentaschen vergraben. Es wird beratschlagt. Am Brunnentrog ist alles abgeladen, was sie brauchen. Kartons stehen herum, aus denen die bunten Ostereierketten aus Vereinsbeständen hervorlugen. Die gebündelten, zugeschnittenen Plastikriemen zum Festmachen liegen bereit. Ein Werkzeugkasten gehört dazu. Aber auch frisch geflochtene, mit Moos ausgepolsterte und mit Kunststoff- oder Styroporeiern bestückte Osternester sind aufgereiht, eins sogar mit echtem Federflaum. Noch unangetastet steht etwas abseits eine Kiste mit vollen Weinflaschen.

„Alles ist gestern vorbereitet worden“, teilt Gérard mit. Was soll aber der abgestellte Hänger, vollbeladen mit abgeschnittenen Kirschlorbeerzweigen? Das sei der Ersatz für den fehlenden Buchs, der im letzten Jahr dem Buchsbaumzünsler zum Opfer gefallen sei. „Alles gestern eingesammelt, aber vorher nachgefragt“, entgegnet er schmunzelnd voller Genugtuung über die Hilfsbereitschaft im Dorf.

Es herrscht wohl noch etwas Unentschlossenheit, wie man vorgehen will. „Mache mer jetzt än Sitzkreis un dun’s ausdiskudiere?“ drängt Michael unwillig. Vorgeschlagen wird, mit dem Kirschlorbeer anzufangen. Das fest installierte Metallgestänge, das den Brunnen an zwei Seiten umgibt, soll zu einer Art Pergola verwandelt werden. Ein Passant kommt vorbei und stellt zwei Sektflaschen zum Kühlen in den Brunnentrog, wohl, um zu motivieren.

Dann geht alles recht schnell und mit Konzentration voran. Jeder weiß, was er zu tun hat. Die Sektkorken knallen. „Erst mal‘n Schluck“, murmelt der Chef. Den Männern ist es vorbehalten, die Gerüststangen mit dem Kirschlorbeer zu umranken. Die Frauen verlassen sich mehr aufs Dekorieren, wickeln die Eierketten um das Grün, binden gelbe Schleifen an, platzieren die Nester an den Sockeln der Brunnensäule. Marion und Sybille nehmen sich des Bäumchens vor dem Brunnen an. Mit einem Stock balancieren sie die Eier an den Schnüren in die oberen Zweige. Gar nicht so leicht! Nur Ludwig schüttelt den Kopf. Er biegt die Äste herab. „Geht auch einfacher“, grinst er.

Ein paar lustig schauende Hasenfiguren aus Plastik und Sperrholz, um den Brunnentrog ausgelegte Birkenstämmchen und das an der Querstange des Gerüsts aufgehängte Ostergruß-Schild des Vereins geben den letzten Schliff. Alle sind zufrieden. „Sieht super aus!“

Zur Sache: Brigitte Salmon aus Bindersbach hat nachgeforscht: Demnach haben in der Passions- und Auferstehungszeit die Brunnen früher symbolisch als Spender von Wasser des Lebens gegolten. Der genaue Ursprung des Brauchs kann aber nicht belegt werden. Er könnte aus heidnischer Zeit stammen.
In Bindersbach gibt es erst seit 1956 Leitungswasser. Den Osterbrunnen dort haben lange Zeit die Frauen im Ort unter Leitung von Marianne Kaiser geschmückt. Seit 2013 kümmert sich der Brauchtumsverein darum. |ppo"

 

12. März 2016

 

21. März 2015

 

2. April 2014

Mehr als 540 bunte Eier wurden in diesem Jahr in die Dekoration eingebunden

 

16. März 2013


Zum ersten Male hat der Bindersbacher Brauchtum e. V. den Dorfbrunnen österlich gestaltet

 

29. März 2012

 

17. April 2011

 

22. März 2010

 

März 2008



9. März 2008


 

April 2007


8. April 2007


Mit diesem bunten Osterei erreichten wir die maximale Punktezahl: 5 Eier

 

April 2004


Als Belohnung für diesen prächtig geschmückten Brunnen gab es
beim ersten Wettbewerb gleich 5 Eier

 

 



 

Adventszeit

 


2023 - Foto: lieben Dank Sibylle Walther


2022 - Foto: herzlichen Dank Edith Gärtner


2022 - Foto: herzlichen Dank Edith Gärtner

 


2021

 

 


2020
mit rustikalen Holzhäusern

 

 


2019
mit Krippen-Szene

 

 


2018
mit einem großen "Stern für Bindersbach"

 

 


2017
die Krippe, die Rentiere, die Heiligen Könige
und passend zum "Sternendorf Bindersbach": unzählige Sterne


2017
Eingeschneit

 

 


2016
Dutzende weißer Sterne verleihen unserem Dorfbrunnen dieses Jahr ein edles Aussehen

Die Heiligen Drei Könige sind auf dem Weg zur Krippe im Stall von Bethlehem

 

 


28. November 2015 (Foto M. Schmidts)


5. Dezember 2015 (Foto Sylvie Salmon)

 

 


30. November 2014
Damit die Tradition nicht ausstirbt hat der Bindersbacher Brauchtum e. V.
nun auch das Schmücken des Weihnachts-Brunnens übernommen

 

 


3. Dezember 2013
Dank der Privatinitiative einiger Bürger/innen
konnte der Blondelbrunnen auch dieses Jahr wieder für die Adventszeit geschmückt werden.

 

 


6. Dezember 2012
Der Dorfplatz mit seinem Brunnen erstrahlt im adventlichen Glanz

 

 


2007
Mit der Erneuerung des Blondelplatzes 2006
hat sich auch der Standort für den großen Weihnachtsbaum geändert:
bislang Ecke Anebos-/Kurhausstraße - nun Dorfplatz

 

 


2005
Passend zur Jahreszeit ist der weihnachtlich geschmückte Dorfbrunnen eingeschneit

 

 

zurück zum "Blondelplatz"