10 Jahre Ausgrabungen Anebos

27. Mai 2011

 


Anebos Mai 2009

Über unserem Dorf Bindersbach thront ein markanter Fels, der im Volksmund als „Dickkopf“ bezeichnet wird. Sein Aussehen erinnert den Betrachter jedoch stark an die Form eines Ambosses, woher auch der Name „Anebos“ rührt.

Die Geschichte der Burgruine Anebos war bis vor wenigen Jahren weit weniger erforscht worden als diejenige der großen Schwestern „Trifels“ und „Münz“. Und gerade diese Tatsache reizte die vier Heimatforscher Jochen Braselmann, Peter Dienes, Walter Ehescheid und Ralph Wörner. Anfang 2001 fassten sie den Entschluss Ausgrabungen auf Burg Anebos vorzunehmen. So wurde die Genehmigung für Grabungen bei der Direktion Landesarchäologie Speyer eingeholt und deren Unterstützung bei den Arbeiten sichergestellt. Inzwischen sind genau 10 Jahre vergangen. Einige Stellen, an denen Ausgrabungen vorgenommen und nach akribischer Dokumentation wieder zugeschüttet worden sind, hat sich die Natur im Laufe der Jahre schon wieder zurück erobert. Neuere Grabungsorte auf der Westseite des Felsens können derzeit noch besichtigt werden. Die Grabungsbefunde ergeben mittlerweile ein Bild von der hochmittelalterlichen Burganlage. Aufgrund der archäologischen Funde ist die Burg vom 11. bis 13. Jahrhundert zu fassen, während die historischen Quellen nur die Spätzeit der Burg belegen.

Aus Anlass der 10jährigen Ausgrabungen auf Burgruine Anebos lud der Bindersbacher Brauchtum e. V. am Freitag, 27. Mai 2011 um 19:30 Uhr zu einer kleinen Feier ins Bindersbacher Dorfgemeinschaftshaus (Sängerheim des GV Liederkranz) ein. Heimatforscher Jochen Braselmann stellte in einem interessanten Bilder-Vortrag die Ergebnisse der einzelnen Grabungskampagnen zusammenfassend vor.

Mitglieder der Vorstandschaft freuten sich über die Gästeschar

Die mittelalterlich gekleidete Rittergruppe "Die Herrenlosen" aus Annweiler
verlieh dem Abend den passenden, stilgerechten Rahmen.

Nach der Begrüßung durch den Vorsitzenden des Brauchtumvereins, Marc Welsch,
schilderte Ritter Eberhard von Anebos (Ralph Wörner)
in einem 25 kg schweren, selbst gefertigten Kettenhemd sein Leben und seine Arbeit auf Burg Anebos.

In seinem einstündigen, hochinteressanten Vortrag sprach Heimatforscher Jochen Braselmann
sehr anschaulich und auch für Laien gut verständlich
über die Ausgrabungen auf Burgruine Anebos, die Funde und die sich daraus ergebenden Erkenntnisse.


Foto: Jochen Braselmann - August 2010

Arbeitsgruppe Anebos bei der Arbeit


Foto: Jochen Braselmann

In mühsamer Kleinarbeit hat Rudolf Wild aus Queichhambach ein Modell angefertigt,
wie die Burg Anebos im 12. Jahrhundert einmal ausgesehen haben könnte.
Eine sehr anschauliche Ergänzung zu den von Jochen Braselmann gezeigten Fotos und Skizzen.

Mehr als 50 Gäste waren an diesem Abend
der Einladung des Bindersbacher Brauchtum e. V. und der Arbeitsgruppe Anebos zu diesem Jubiläumsvortrag gefolgt.
Sehr spärlich waren allerdings die am Fuße des "Dickkopf" wohnenden Bindersbacher vertreten - leider.

Gérard Salmon bedankte sich in seiner Funktion als Organisator des Abends und als 2. Vorsitzender des Vereins
bei dem Heimatforscher Jochen Braselmann mit einem kleinen "witzigen" Geschenk:
anstelle der sonst üblichen Flasche Wein gab es für den Anti-Alkoholiker Traubensaft.

Im Anschluss an den Vortrag lieferte sich Marc Welsch einen Schwertkampf mit Ritter Eberhard von Anebos.
Der Sieger stand selbstverständlich schon vorher fest.

Vielen Dank Willy Braun, Annweiler, für einen Teil des Fotomaterials

 

 

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